|
Hannover, 03.03.2022 – Der Krieg in der Ukraine löst eine Welle der Hilfsbereitschaft in Niedersachsen aus. Bürgerinnen und Bürger möchten helfen und an Hilfsorganisationen auch Medikamente spenden. Doch Geldspenden helfen mehr als Sachspenden. Damit werden Medikamente und medizinisches Material gezielt und in den benötigten Mengen eingekauft, geliefert und verteilt.
Die Helfer:innen in der Ukraine und in den Nachbarländern wissen, was gebraucht wird. Sie sind im direkten Austausch mit Krankenhäusern und stellen Nothilfe-Kits zusammen, die die am meisten benötigten Medikamente enthalten. Arzneimittel werden bedarfsgerecht organisiert, transportiert und kommen den Menschen gezielt zugute.
Medizinische Versorgung im Krisengebiet
Durch die Krise ist die Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Versorgung der Menschen vor Ort muss gut organisiert werden. Dabei ist zu beachten, welche Arzneimittel und Wirkstoffe benötigt werden und welche Erkrankungen behandelt werden müssen. Auch auf den Transport und die Haltbarkeit der Medikamente muss Rücksicht genommen und dementsprechend geplant werden. Diese Entscheidungen kann das Personal in entsprechenden Organisationen am besten treffen. Arzneimittel sind besondere Güter und der Umgang mit ihnen erfordert die Expertise der Hilfsorganisationen.
Besser Geldspenden als Arzneimittelspenden
Um den Menschen die Arzneimittel bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen, sind Geldspenden besser als Sachspenden. Das Personal im Gesundheitswesen kennt die Präparate und Wirkstoffe, setzt die Medikamente entsprechend der Bedürfnisse der Patient:innen ein und verantwortet somit eine fehlerfreie Anwendung Deshalb sind koordinierte Sendungen mit den benötigten Präparaten wichtig. Arzneimittel dürfen jedoch nicht ohne Weiteres in andere Länder transportiert werden. Sie müssen offiziell exportiert und vom Zielland importiert werden. Das ist bei einem selbst zusammengestellten Sortiment an Medikamenten nicht möglich.
Darüber hinaus wäre es für die Helfer:innen vor Ort ein zu großer Aufwand, die eingehenden Spenden zu sortieren und den Empfängern passende Mittel zuzuordnen. Für eine schnelle und gute Versorgung fehlt dann schlichtweg der Überblick. Große Teile der Spenden entsprechen zudem oft nicht dem Bedarf im Krisengebiet und müssen dann vernichtet werden.
Bedarfsgerecht unterstützen
Apothekerinnen und Apotheker in Hilfsorganisationen unterstützen die Gesundheitsversorgung der Betroffenen momentan mit Personal und Arzneimitteln. Sie koordinieren auch die Arzneimittelbestände. So können Lieferungen von medizinischen und pharmazeutischen Hilfsmitteln an ukrainische Krankenhäuser organisiert und mobile medizinische Teams, Flüchtlingsunterkünfte und Kinderheime an der polnisch-ukrainischen Grenze unterstützt werden.
Hilfreich ist, durch Geldspenden gezielt Arzneimittelkäufe mitzufinanzieren. So gibt es beispielsweise von den Hilfsorganisationen zusammengestellte Kits, die unter anderem auch Schmerzmittel und Verbandsmaterial beinhalten. Mithilfe eines solchen Notfallpaketes können bis zu 10.000 Menschen drei Monate lang mit Medikamenten versorgt werden.
Wo kann ich spenden?
Hilfe ist überall angebracht: in der Ukraine und in den Nachbarländern, die Geflüchtete aufnehmen. Damit die Spenden flexibel eingesetzt werden können, sollte bei der Überweisung besser keine Zweckbindung angeben werden. Achten Sie vor der Überweisung darauf, dass die Hilfsorganisation auch die Kompetenz besitzt, um in der Krisenregion sinnvoll Hilfe zu leisten.
Hier sind einige mögliche Organisationen, an die gespendet werden kann:
Apotheker ohne Grenzen Deutschland e. V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE 88 3006 0601 0005 0775 91
BIC: DAAEDEDDXXX
Betreff „Ukraine-Hilfe“
Apotheker helfen e. V.
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE02 3006 0601 0004 7937 65
Deutsches Medikamentenhilfswerk action medeor e. V.
Sparkasse Krefeld
Spendenkonto DE78 3205 0000 0000 0099 93
Stichwort „Ukraine“
Aktion Deutschland Hilft e.V.
Willy-Brandt-Allee 10-12, 53113 Bonn
www.aktion-deutschland-hilft.de
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: Nothilfe Ukraine
UNO-Flüchtlingshilfe e.V.
Graurheindorfer Straße 149a, 53117 Bonn
www.uno-fluechtlingshilfe.de
Sparkasse KölnBonn
IBAN DE78 3705 0198 0020 0088 50
Stichwort: Ukraine-Nothilfe
Hilfswerk der Baden-Württembergischen Apothekerinnen und Apotheker e. V.
IBAN: DE51300606010006414141
BIC: DAAEDEDD
Verwendungszweck: Ukraine
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat eine Liste mit vertrauenswürdigen Hilfsorganisationen zusammengestellt, die Betroffene in der Ukraine sowie Flüchlinge aus der Ukraine unterstützen (PDF-Download).
Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.800 Mitglieder an. Die Apothekerin und der Apotheker sind fachlich unabhängige Heilberufler:innen. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apotheker:innen die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwerben die Studierenden Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem Staatsexamen erhalten die Apotheker:innen eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung können sie eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist:innen für Gesundheit und Prävention beraten die Apotheker:innen die zur Ausübung der Heilkunde berechtigten Personen kompetent und unabhängig über Arzneimittel und apothekenpflichtige Medizinprodukte. Apotheker:innen begleiten Patient:innen fachlich, unterstützen menschlich und helfen so, die Therapie im Alltag umzusetzen.
Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
AzetPR
Andrea Zaszczynski
Wrangelstraße 111, 20253 Hamburg
Telefon: 040 / 41 32 700
info@azetpr.com
Apothekerkammer Niedersachsen
Panagiota Fyssa
An der Markuskirche 4
30163 Hannover
Telefon: 0511 39099-0
presse@apothekerkammer-nds.de
www.facebook.com/apokammer.nds
www.gesundheit-dossier.de
Bildnachweis: Adobe Stock/ © Remo
|